Arctic Circle Trail – Am Amitsorsuaq entlang

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Tag 2

Die erste Nacht ist ganz schön frisch, da es in der Nacht aufgeklart hat. Satte 5°C zeigt der Temperaturfühler an. Es braucht Überwindung den warmen Schlafsack zu verlassen. Noch etwas steif von der Kälte rühren wir unser erstes Haferflocken-Frühstück mit heissem Wasser an, so dass sich das Milchpulver gut vermengt und die Erdbeeren quellen können. Spätestens nach dem Zeltabbau ist die Betriebstemperatur erreicht, um die nächsten Kilometer in Angriff zu nehmen.

Von Gletschern geformte Berge

Von Gletschern geformte Berge

Der Weg führt uns durch hügeliges Gelände. Am frühen Nachmittag kommen wir am Amitsorsuaq an, ein länglicher See an dessen Anfang sich die Hütte Katifikk befindet. Sind vieleicht entgegenkommende Wanderer mit Kanus ankommen? Denn am anderen Ende des See befindet sich ein verlassenes Kanuzentrum. Vier übrig gebliebenen Kanus können für die 20km Überfahrt benutz werden, anstatt diese zu Fuss zurück zu legen.

Ren mit Prachtsgeweih, Hütte Katifikk im Hintergrund

Leider ist kein einziges Kanu am Seeufer aus zu machen. Da wir gut im Zeitplan sind, beschliessen wir den Wandertag früh zu beenden und das schöne Wetter zu geniessen. Die Sonne lässt uns selbst beim Faulenzen schwitzen, Abkühlung finden wir im kalten See – zumindest für die Füsse.

Gegen Abend zeigt sich ein Rentier Bulle zum Äsen ganz nahe bei unserem Zelt. Ruhig zieht das Tier seine Kreise und trabt ungestört in die Ferne, wo es dann in der unendlichen Landschaft verschmilzt.


 

Tag 3

Unter den Wandervögeln gehören wir hier definitiv zu den Frühaufstehern. Zwar ist es Morgens etwas Kühl und der Himmel noch mit Wolken verzogen, jedoch klarte es jeweils gegen Mittag schnell auf. Bereits gegen 9.00 Uhr haben wir unsere schweren Rucksäcke geschultert und sind bereit zum Weiterlaufen.

Endlose Weiten anfangs See

Endlose Weiten anfangs See

Der Pfad verläuft gut erkennbar und fast ohne Höhenmeter direkt am Seeufer entlang. Kilometer um Kilometer vergehen und der See nimmt kein Ende. Etwas Spannung kommt auf, als wir mit unseren riesigen Rucksäcken zwischen den Fahrzeug grossen Granitblöcken umhersteigen, die von einem vergangenen Felssturz zeugen.

Bald wieder geht es dem Trampelpfad weiter in der pittoresken Landschaft und der Monotonie. Windstill spiegeln sich die Felsen im Wasser und auf einmal entdecken wir gar gleich drei Kanuten. Irgendwie sieht das viel Entspannter aus, wie die Über das Wasser gleiten. Ein kleinbisschen Neid macht sich breit.

Perfekte Spiegelung der Landschaft

Perfekte Spiegelung der Landschaft

Kanus, doch kein Gerücht

Kanus, doch kein Gerücht

Endlose Weiten mit Abendhimmel

Endlose Weiten mit Abendhimmel


Tag 4

Unser Nachtlager haben wir nach etwa 18km trekken am Vortag auf einer schönen Landzunge aufgebaut. In weiser Voraussicht wollten wir nicht in unmittelbarer Nähe des Kanuzentrums unser Zelt aufschlagen. Vor der Abreise haben wir in einem Blog gelesen, dass die Plätze um die befestigten Hütten durch Unrat und Kot ziemlich verschmutzt sind. Beim Vorbeigehen bestätigte sich dieses traurige Bild und wir sind froh über unsere Entscheidung. Wortlos gehen wir am Schauplatz vorbei.

Kurz vor dem Abfluss am Amitsorsuaq durchqueren wir Hektaren von verbrannter Erde. Offenbar ist es vor Jahren hier zu einem Buschbrand gekommen, der sich durch die Torfböden unterirdisch unkontrolliert weit ausbreiten konnte. Nur zaghaft gelingt es den Pflanzen wieder Fuss zu fassen.

Grau in Grau - Verbrannte Erde

Grau in Grau – Verbrannte Erde

Dem Abfluss folgend durchqueren wir morastiges Gelände und stehen daraufhin auf einem Hügel mit Weitblick über den riesigen Tasersuaq. Genug gelaufen, hier bleiben wir für eine Nacht.

Noch einige KM bis zum nächsten See

Noch einige KM bis zum nächsten See

 

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