Wie jetzt Zürich? Aber alles der Reihe nach:
Das Wetter meint es für einmal gut mit uns, es herrscht allerbestes Wanderwetter. Also nehmen wir den Gipfel des Puy de Sancy in Angriff. Die eine Seite dieses Gebiets ist ein ziemlich verbautes Skigebiet und auch auf den Puy de Sancy kann man fast mit dem Gondeli hochfahren, entsprechend sieht es dort oben aus wie an einem schönen Sontag auf der Rigi. Die Rückseite ist allerdings fast unverbaut und im Vergleich zum Gipfel schon fast einsam. Daher müssen wir nicht zweimal überlegen, von wo aus wir den Berg in Angriff nehmen wollen. Wir bahnen uns einen Weg durch die zahlreich vorhandenen Kuhherden und es dauert nicht lange, bis wir die Endstation einer der Gondeln erreichen, von wo aus sich im Sommer die Biker zu Tale stürzen. Wir machen eine Pause und beobachten eine Weile, was sich da so alles mit Fullface und Ganzkörper Panzerung auf den Weg macht. Es scheint, als seien in diesem Park ausschliesslich Feriengäste unterwegs, die in ihrem Leben noch nie auf einem Rad gesessen und bereits 2 Meter nach der Gondelstation völlig überfordert sind. Da es entsprechend nicht viel spannendes zu sehen gibt, machen wir uns auf den Weiterweg Richtung Puy de Sancy, nun nicht mehr ganz so einsam, die Aussicht ist trotzem fantastisch und wir geniessen das tolle Wetter, auch wenn wir uns aufgrund der Menschenmassen nicht lange auf dem Gipfel aufhalten. Auf dem Rückweg mampfen wir uns noch ein wenig durch die am Wegrand wachsenden Heidelbeeren und sind dann bald auch schon wieder zurück beim Auto.
Die Gipfel der Auvergne bestehen hauptsächlich aus längst erloschenen Vulkanen. Bis anhin haben wir davon noch nicht so viel gemerkt, daher machen wir uns am nächsten Tag auf Richtung Puy de Dôme. Da dort allerdings ein Zug hochfährt, entscheiden wir uns für dessen Nachbarn den Puy de Pariou, dem man seinen vulkanischen Urpsrung deutlich ansieht. Wir umrunden den Berg auf seinem Kraterrand, besteigen zwei kleinere Nachbargipfel und surfen auf losem Lavagestein wieder talwärts.
Am Mittwoch heisst es dann zum letzten Mal zusammenpacken und Auto beladen. 600 Kilometer und einige Stunden später, schliessen wir tatsächlich die Türe zu unserer Wohnung auf, was sich nach 3 Monaten Abwesenheit schon reichlich seltsam anfühlt. Doch wieso schon zu Hause? Nachdem wir uns letzte Woche gegen die Pyrenäen entschieden hatten, reifte ziemlich schnell der Entschluss eines Zwischenstops zu Hause. Ballast abwerfen und Bikes tauschen, soweit der Plan. Die Tage zu Hause vergehen im Schnellzugstempo, es gibt aber auch viel zu tun. Auspacken, wieder einpacken, Material reinigen, Auto waschen, Gepäckträger demontieren, Tipi in die Reperatur bringen, Kleider waschen, Bikes vorbereiten und natürlich Raclette essen! Dazwischen finden wir aber auch noch Zeit um auf der Aliexpress Ananas die Limmat hinunter zu treiben. Was sein muss, muss sein.
Dies muss allerdings vorerst ein Geheimnis bleiben, denn morgen wollen wir meine Familie an ihrem Ferienort Savognin überaschen. Daher können wir diesen Blogpost erst online stellen, wenn die Überaschung dann hoffentlich gelungen ist.
Nach Savognin geht es wahrscheinlich via Vinschgau weiter in die Dolomiten, wo wir uns noch einen schönen Herbst mit etwas weniger Volk erhoffen. Und was wäre eine Reise ohne den obligaten Schlussabstecher nach Bella Italia?