Die letzten Tage in der Bretagne verbringen wir wie die vorangegangenen: gemütlich ausschlafen, gemütlich frühstücken, gemütlich käfele und am Nachmittag gemütlich biken. So erkunden wir viel besuchte Küstenabschnitte aber auch total einsames Hinterland hauptsächlich auf zwei Rädern.
Wahrscheinlich hätten wir noch ewig auf dem gemütlichen Camping Platz bei Châteulin bleiben können, aber irgendwann beschliessen wir dann doch, unsere sieben Sachen zu packen. Wir fällen den endgültigen Entschluss, Bordeaux sowie die Pyrenäen aus zu lassen und uns stattdessen dem Innland von Frankreich zu widmen. Dazu fahren wir aber erst einmal noch ein paar Stunden südwärts um uns die angeblich schönste Region der Bretagne anzuschauen. Wir landen auf einem sehr einegenden Campingplatz, die Aussicht beschränkt sich auf Zelte, Autos und hohe Hecken. Gegen Abend machen wir uns mit dem Auto auf Richtung Quiberon, eine kleine Landzunge mit spektakulärer Küste, so vespricht es unser Reiseführer. Nur leider sind solche Massen auf dieser kleinen Halbinsel unterwegs, dass wir um acht Uhr Abends erst einmal über eine Stunde im Stau stehen. Nachdem wir es endlich geschafft haben, spatzieren wir noch ein wenig der Küste entlang, können aber beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum dies die schönste Ecke der Bretagne sein soll.
Nach diesem Abend sind nun defintiv alle Zweifel an unserer Entscheidung, die Westküste zu verlassen, beseitigt. Unser nächstes Fernziel heisst somit Auvergne. Um dieses zu erreichen, müssen wir erst einmal einige hundert Kilometer zurücklegen, was aber bei dem trüben Wetter nicht so schlimm ist. Über Fontenay-le-Comte, wo wir uns wieder einmal ein Hotelzimmer gönnen, gelangen wir in die Region Périgord Limousin.
Wir lassen uns auf einem winzigen aber sehr charmanten Campingplatz mit gerade mal 6 Plätzen und einem riesigen Garten nieder. Dass die Besitzer aus England stammen, erkennt man auf den ersten Blick an den vorherrschenden Sanitärinstallationen. Ach wie haben wir es vermisst, uns beim Abwaschen ständig die Hände zu verbrennen.
Leider gibt es in der Region jedoch für uns nicht all zu viel zu tun, aber da uns der Campingplatz so gefällt, unternehmen wir doch noch eine Biketour, um einen Tag länger bleiben zu können. Die Landschaft ist nicht sonderlich spektakulär und könnte so auch irgendwo im Aargau anzutreffen sein, aber wir geniessen dennoch die 30km über einsame Landstrassen auf denen wir gerade mal einem Auto begegnen.
Heute, nach weiteren drei Stunden Fahrt, sind wir nun in der Region Auvergne angekommen. Hier merkt man bereits die Nähe zu den Alpen und der ein oder andere Berg wartet auf unsere Besteigung, so dass es hoffentlich bald wieder spannenderes zu berichten gibt!